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DFG fördert exzellente Forschung an der Medizinischen Fakultät mit rund 30 Millionen Euro

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur weiteren Stärkung der Spitzenforschung an den deutschen Hochschulen zehn neue Sonderforschungsbereiche (SFB) ein. Einen davon an der Medizinischen Fakultät Freiburg. Zusätzlich wurde die Fortführung der Förderung zweier bereits an der Fakultät bestehender SFBs beschlossen.
DFG fördert exzellente Forschung an der Medizinischen Fakultät mit rund 30 Millionen Euro

Die Freiburger Sprecher der bewilligten SFBs/TRR. Prof. Kohl, Prof. Schüle und Prof. Thimme

Die (DFG) hat einen Neuantrag für einen Sonderforschungsbereich (SFB 1425) unter Federführung des Instituts für Experimentelle Kardiovaskuläre Medizin (IEKM) am Universitäts-Herzzentrum Freiburg · Bad Krozingen bewilligt. Der SFB „Die heterozulluläre Natur kardialer Läsionen: Identitäten, Interaktionen, Implikationen“ wird ab 1. Juli 2020 für vier Jahre mit 11 Millionen Euro von der DFG gefördert. Außerdem bewilligte die DFG die Verlängerung von zwei bestehenden Forschungsbereichen der medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikum Freiburg. Dabei handelt es sich um den SFB 992, der sich mit Grundlagen und therapeutischen Möglichkeiten epigenetischer Mechanismen befasst, sowie um den SFB TRR 179, der den Verlauf von Virusinfektionen erforscht.

Insgesamt gehen damit Fördermittel in einer Gesamtsumme von rund 30 Millionen Euro nach Freiburg. „Mein Glückwunsch und Dank gilt unseren Wissenschaftler*innen, die diesen Erfolg mit ihrer Forschungsleistung und ihrem Engagement ermöglicht haben“, sagt Professor Dr. Norbert Südkamp, Dekan der Medizinischen Fakultät.

 

Starke Herzforschung

SFB 1425 „Die heterozulluläre Natur kardialer Läsionen: Identitäten, Interaktionen, Implikationen“ Förderung ab 1. Juli 2020 für vier Jahre mit 11 Millionen Euro.

Die traditionelle Herzforschung ist stark auf Muskelzellen des Herzens fokussiert. Diese Kardiomyozyten sind die eigentlichen Motoren der Herzpumpe. Ihre Aktivität bestimmt klinische Messungen wie Blutdruck und Elektrokardiogramm, kurz EKG. Etwa zwei Drittel des Herz-Volumens bestehen aus Kardiomyozyten. Zahlenmäßig bilden aber die deutlich kleineren nicht-Myozyten – zum Beispiel Bindegewebs- und Immunzellen – das Gros der Zellen im Herzen. Nach Gewebeschädigungen, wie beispielsweise beim Herzinfarkt, sind nicht-Myozyten der Schlüssel für Reparatur und Gewebeumbau. Sie unterstützen die strukturelle Integrität des Herzens – ohne allerdings selbst mit zu pumpen. Auch kann ihre Präsenz die normale elektrische Aktivität, die jedem Herzschlag vorausgeht, stören. „Das Wissen über die zellulären Eigenschaften von nicht-Myozyten, über ihre Interaktionen mit Kardiomyozyten, und die Nutzung dieses Wissens zur Steuerung von Reparaturprozessen steckt noch in den Kinderschuhen“, sagt SFB-Sprecher Prof. Dr. Peter Kohl.

Der SFB 1425 vereint 26 Wissenschaftler*innen aus dem Universitäts-Herzzentrum Freiburg • Bad Krozingen, dem Universitätsklinikum Freiburg, den Medizinischen, Biologischen und Technischen Fakultäten der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, dem Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg, sowie  den Universitäten in Heidelberg, Bonn und Frankfurt.

 

Fortführung von zwei erfolgreichen Sonderforschungsbereichen

SFB 992 „Medizinische Epigenetik – Von grundlegenden Mechanismen zu klinischen Anwendungen“, Fortsetzung der dritten und letzten Förderung: 14 Millionen Euro

Epigenetik ist ein Forschungsfeld, das sich mit Mechanismen der Vererbung beschäftigt, die über die genetische Festlegung in der DNA hinausgehen. Es handelt sich dabei um dynamische Veränderungen, bei denen wechselnde äußere Einflüsse, wie zum Beispiel Ernährung, Stress oder Medikamente, epigenetische Veränderungen hinterlassen, die das Potential haben, weiter vererbt zu werden. Die Analyse und Interpretation dieser epigenetischen Muster kann zum besseren Verständnis der Entstehung von Krankheiten beitragen und neue Wege der Diagnose und Behandlung aufzeigen.

Sprecher des SFB 992 ist Prof. Dr. Roland Schüle, Wissenschaftlicher Direktor der Klinik für Urologie und Leiter der Zentralen Klinischen Forschung am Universitätsklinikum Freiburg. Weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von unterschiedlichen Instituten und Abteilungen der Universität und des Universitätsklinikums Freiburg sowie des Max Planck Instituts für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg sind an dem SFB beteiligt. Die langfristigen Ziele des SFB 992 liegen in der Umsetzung epigenetischer Forschungsergebnisse zur Verbesserung bei der Diagnose und Therapie verschiedener Krankheiten:

 

SFB/TRR 179 „Ursachen der Ausheilung bzw. Chronifizierung von Infektionen mit Hepatitisviren“, Fördersumme: 11,4 Millionen Euro, davon rund 3 Millionen Euro nach Freiburg

Ein Team um Prof. Dr. Robert Thimme, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II (Schwerpunkt: Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie und Infektiologie) des Universitätsklinikums Freiburg, beteiligt sich führend und mit fünf Teilprojekten an dem SFB/TRR 179. Das Projekt geht am Beispiel der verschiedenen Hepatitis-Viren der Frage nach, was darüber entscheidet, dass Infektionen zwar bei einigen Patientinnen und Patienten ausheilen, bei den meisten hingegen einen chronischen Verlauf nehmen. Außerdem wollen die Wissenschaftler ergründen, wie dieses Wissen für neue Therapieansätze genutzt werden kann – was angesichts von mehr als 500.000 chronisch Hepatitis infizierten Personen in Deutschland von großer klinischer Bedeutung ist.

Sprecher des SFB/TRR ist Prof. Dr. Ralf Bartenschlager vom Universitätsklinikum Heidelberg und vom Deutschen Krebsforschungszentrum, Co-Sprecher ist Prof. Dr. Robert Thimme, weitere beteiligte Hochschulen sind die Ludwig-Maximilians-Universität und die Technische Universität München. Der SFB/TRR ist eine Weiterentwicklung einer DFG-Forschergruppe, die an den Universitäten Freiburg und Heidelberg etabliert war.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Peter Kohl
Direktor
Institut für Experimentelle Kardiovaskuläre Medizin
Universitäts-Herzzentrum Freiburg · Bad Krozingen
Telefon: 0761 270-63950
peter.kohl@universitaets-herzzentrum.de

 

Prof. Dr. Roland Schüle
Wissenschaftlicher Direktor
Klinik für Urologie
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-63100
roland.schuele@uniklinik-freiburg.de           

 

Prof. Dr. Robert Thimme
Ärztlicher Direktor
Klinik für Innere Medizin II
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-34040
robert.thimme@uniklinik-freiburg.de