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Neu an der Medizinischen Fakultät: Prof. Dr. Johannes Letzkus

An der Medizinischen Fakultät wurde eine Heisenberg-Professur eingerichtet, die zuvor von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für Dr. Johannes Letzkus bewilligt worden war. Inzwischen hat Herr Prof. Letzkus den Dienst zum 1. August 2020 angetreten.
Neu an der Medizinischen Fakultät: Prof. Dr. Johannes Letzkus

Prof. Dr. Johannes Letzkus

Sein Studium der Biologie absolvierte Herr Prof. Letzkus an der Universität Mainz.Im Jahr 2003 ging er als PhD Kandidat an die School of Medical Research der Australian National University in Canberra, Australien und erlangte an dieser Universität den PhD-Abschluss. Als Postdoc ging er anschließend an das Friedrich Miescher Institute für Biomedical Research, ein privates schweizerisches Forschungsinstitut, das Grundlagenforschung im Bereich Molekularbiologie betreibt. Anschleißend konnte er als Gruppenleiter an das Max-Planck-Institut für Hirnforschung nach Frankfurt am Main wechsel. Nach erfolgreicher Einwerbung einer Förderung für das Heisenberg-Programm der DFG konnte er auf die Professsur für Physiologie mit Schwerpunkt Neurophysiologie an der Medizinischen Fakultät Freiburg berufen werden. 

Prof. Letzkus erforscht die neuronale Inhibition, die ein zentraler Mechanismus für die Flexibilität und Leistungsfähigkeit des Gehirns ist. Das menschliche Gehirn ermöglicht die präzise Wahrnehmung der Umwelt, speichert Erinnerungen an Fakten und Erlebnisse ab und koordiniert zuverlässig auch komplexe motorische Abläufe wie das Klavierspielen. Darüber hinaus passen sich diese Prozesse ständig flexibel an die Gegebenheiten der Umwelt an. Diese Flexibilität übertreffe, erklärt Letzkus, selbst die neuesten, lernfähigen Computeralgorithmen um ein Vielfaches.

„In der Vergangenheit haben wir Lernaufgaben hauptsächlich erforscht, um die Gedächtnisbildung selbst besser zu verstehen. Diese Arbeit hat uns aber immer mehr realisieren lassen, dass Erfahrungen und Erwartungen sehr wahrscheinlich ein integraler Teil aller Wahrnehmung der Umwelt sind.“ Diese als Top-Down-Information bezeichneten Signale würden, erklärt Letzkus, laut aktuellen Annahmen kontinuierlich mit den Eingängen aus der Umwelt verglichen, um sensorische Wahrnehmung zu ermöglichen. Eine Störung dieses Vorgangs könnte darüber hinaus zu Erkrankungen wie Autismus und Schizophrenie beitragen. Die Hypothese, Wahrnehmung als aktiven und generativen Prozess zu verstehen, will Letzkus mit seinem Team mit einer Kombination verschiedener neurowissenschaftlicher Methoden erforschen.