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Signalwege verstehen, Ausbreitung von Tumoren bekämpfen

Sonderforschungsbereich der Universität Freiburg mit Sprecher Prof. Christoph Peters geht in die dritte und finale Förderphase.
 Signalwege verstehen, Ausbreitung von Tumoren bekämpfen

Prof. Dr. Christoph Peters

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat den Fortsetzungsantrag des Sonderforschungsbereichs (SFB) 850 „Kontrolle der Zellmotilität bei Morphogenese, Tumorinvasion und Metastasierung“ bewilligt. Der SFB 850 läuft seit dem 1. Januar 2010 und geht Anfang 2018 in seine dritte und finale Förderphase. Die DFG hat insgesamt 12,7 Millionen Euro für die kommenden vier Jahre zugesichert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät und der Fakultät für Biologie der Universität Freiburg sowie des Deutschen Konsortiums Translationale Krebsforschung, Partnerstandort Freiburg und des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie und Epigenetik arbeiten in diesem SFB zusammen, der bislang mehr als 180 wissenschaftliche Publikationen hervorgebracht hat. Sprecher ist Prof. Dr. Christoph Peters, Direktor des Instituts für Molekulare Medizin und Zellforschung und wissenschaftlicher Direktor des Tumorzentrums des Universitätsklinikums Freiburg (Comprehensive Cancer Center Freiburg, CCCF).

Zellmotilität beschreibt die Fähigkeit von Zellen, sich aktiv zu bewegen. Die unkontrollierte Zellmotilität gehört zu den Schlüsseleigenschaften bösartiger Tumore: Sie erlaubt es Tumorzellen, in Nachbargewebe einzudringen, im Körper zu streuen und schließlich Absiedlungen in anderen Organen, so genannte Metastasen, zu bilden. Diese Metastasen stellen ein großes Problem in der Krebsmedizin dar und sind für die meisten Tumor-assoziierten Todesfälle verantwortlich. Zellmotilität wird durch zentrale Signalwege gesteuert, die normalerweise während der Embryonalentwicklung aktiv sind und von Tumorzellen wieder aktiviert werden. Sie spielen bei der Entstehung und Ausbreitung von Tumoren eine wesentliche Rolle. Ziel des SFB 850 ist es, die molekularen Mechanismen dieser Signalwege besser zu verstehen und herauszufinden, wie sich die Motilität von Zellen, zum Beispiel auch durch bereits existierende Medikamente, kontrollieren lässt. Dieser Erkenntnisgewinn dient auch als Basis für die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien zur Hemmung der Invasion von Krebszellen in gesundes Gewebe. Hierdurch soll die Entstehung und das Wachstum von Metastasen verhindert werden.

Der wissenschaftliche Hintergrund der beteiligten Gruppen ist weit gespannt – von der entwicklungsbiologischen Grundlagenforschung bis zur klinischen Krebsforschung im CCCF, wodurch eine direkte Überprüfung der klinischen Relevanz der gewonnenen Erkenntnisse ermöglicht wird.