Artikelaktionen

Sie sind hier: Startseite Fakultät Der Dekan gratuliert DFG fördert exzellente …

DFG fördert exzellente Forschungsvorhaben an der Medizinischen Fakultät

Ein neuer Sonderforschungsbereich zu Nierenerkrankungen an der Medizinischen Fakultät Freiburg wurde bewilligt. Ein Sonderforschungsbereich/Transregio zur Hirnforschung wurde verlängert. Insgesamt rund 24 Millionen Euro Förderung.
DFG fördert exzellente Forschungsvorhaben an der Medizinischen Fakultät

Prof. Dr. Anna Köttgen und Prof. Dr. Marco Prinz

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat am 26. November 2020 die Förderung eines neuen und eines bereits bestehenden Sonderforschungsbereichs (SFB) bekanntgegeben, die unter der Leitung von Forschern der Medizinischen Fakultät Freiburg stehen. Neu bewilligt wurde der Sonderforschungsbereich zu Nierenerkrankungen „Nephrogenetik (NephGen)“, in dem Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen anhand genetischer Informationen nach Mechanismen für Nierenerkrankungen suchen. Dafür erhalten sie für die kommenden vier Jahre 13,5 Millionen Euro.

Für weitere vier Jahre gefördert wird der Sonderforschungsbereich/Transregio „Entwicklung, Funktion und Potenzial von myeloiden Zellen im zentralen Nervensystem“ (NeuroMac), in dem die Immunzellen des menschlichen Gehirns untersucht werden. Hierfür werden rund 10,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

„Mein Glückwunsch geht an die beteiligten Wissenschaftler*innen, die mit ihrer Leistung und Einsatzbereitschaft die medizinische Forschung am Standort Freiburg weiter gestärkt haben“, sagt Prof. Dr. Norbert Südkamp, Dekan der Medizinischen Fakultät an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

 

Nierenkrankheiten: Häufig, aber schlecht behandelbar

Weltweit stellen Nierenerkrankungen ein enormes Gesundheitsproblem dar. Etwa jede*r zehnte Erwachsene leidet unter einer chronischen Nierenerkrankung. Bei Nierenversagen sind eine regelmäßige Dialyse, auch als Blutwäsche bezeichnet, oder sogar ein Spenderorgan die einzige Behandlungsmöglichkeit. Hinzu kommen Menschen mit Krebserkrankungen der Niere. „Mit NephGen möchten wir anhand genetischer Nierenkrankheiten geeignete Zielstrukturen in den Nierenzellen identifizieren, um so die Suche nach passenden pharmazeutischen Wirkstoffkandidaten zu ermöglichen. Wir hoffen, dass wir dadurch die Behandlung und Prävention von Nierenerkrankungen langfristig verbessern können“, sagt Prof. Dr. Anna Köttgen, Professorin für Genetische Epidemiologie an der Medizinischen Fakultät. Ein wesentlicher Grund für die bislang schlechte ursächliche Therapierbarkeit von Nierenerkrankungen ist, dass die zugrundeliegenden Mechanismen sowie die molekularen Wirkorte und -prinzipien für potentielle neue Medikamente noch nicht ausreichend bekannt sind.

 

Das Immunsystem des Gehirns: Ein Schlüssel für Alzheimer und Co

In NeuroMac befassen sich Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen mit speziellen weißen Blutkörperchen im zentralen Nervensystem (ZNS), so genannten myeloischen Zellen oder Makrophagen, die das Immunsystem des menschlichen Gehirns bilden. Es gibt kaum ein Krankheitsereignis im ZNS, an dem diese Zellen nicht beteiligt sind. Von ihnen liegen im Gehirn verschiedene Typen vor, darunter sesshafte ebenso wie krankheitsbedingt eingewanderte. „Wir konnten in der ersten Förderphase unter anderem neue Erkenntnisse zur Heterogenität dieser Zellen bei ZNS-Erkrankungen gewinnen. Es wurden neueste Methoden zur Einzellzellanalyse der myeloischen Zellen angewendet, so dass neue Landkarten des Immunsystems bei Hirnerkrankungen erstellt werden konnten. NeuroMac-Mitglieder sind weltweit führend in diesen neuartigen Methoden. In der neuen Phase wird vor allem die Erforschung der Funktion der neu entdeckten Zellpopulationen und deren Therapierbarkeit im Vordergrund stehen“, sagt NeuroMac-Sprecher Prof. Dr. Marco Prinz, Professor für Neuropathologie der Medizinischen Fakultät Freiburg.