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Zwei neue Sonderforschungsbereiche an der Medizinischen Fakultät bewilligt

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat am 19. Mai die Förderung zweier neuer Sonderforschungsbereiche bekanntgegeben, die unter der (Co-) Leitung von Forschern der Medizinischen Fakultät Freiburg stehen. Neu bewilligt wurde der Sonderforschungsbereich 1597 „Small Data“, der bis Juni 2027 gefördert wird. Die DFG hat zudem die Neueinrichtung des SFB/TRR 353 „Regulation von Entscheidungen in Zelltodprozessen“ bewilligt, an dem die Medizinische Fakultät der Universität Freiburg beteiligt ist. Sprecherhochschule ist die Universität Konstanz.
 Zwei neue Sonderforschungsbereiche an der Medizinischen Fakultät bewilligt

Professor Dr. Georg Häcker und Professor Dr. Harald Binder

SFB 1597: „Small Data“

Techniken der Künstlichen Intelligenz (KI) benötigen oft große Datensätze, auch „Big Data“ genannt. Medizinische Daten liegen dagegen häufig nur in relativ geringer Fallzahl vor. Diese „Small Data“-Anwendungen mögen auf den ersten Blick zwar übersichtlicher erscheinen, machen es aber deutlich schwieriger, datenhungrige Ansätze der Künstliche Intelligenz einzusetzen. Der neue Sonderforschungsbereich entwickelt Methoden, wie sich mit Techniken der künstlichen Intelligenz und der Modellierung auch in relativ kleinen Datensätzen komplexe Muster entdecken lassen. Dafür ist ein hochgradig interdisziplinärer Ansatz nötig, der Wissen aus Informatik, Mathematik, Statistik, Medizin und Systemmodellierung vereint – und eine gemeinsame Sprache der Forschenden aus den unterschiedlichen Disziplinen etabliert.

Der neue Sonderforschungsbereich startet zum Oktober 2023. Seine vielfältigen Teilprojekte werden in den kommen vier Jahren von 29 Wissenschaftler*innen aus allen beteiligten Fachgebieten geleitet. Teil des SFBs ist auch das Graduiertenkolleg SMART, das Stellen für 31 Doktorand*innen bietet. „Wir werden KI-Techniken, die für Big Data bereits sehr erfolgreich sind, auch für deutlich herausforderndere Small Data-Anwendungen in der Medizin nutzbar machen“, sagt Sprecher Prof. Dr. Harald Binder.

SFB/TRR 353 „Regulation von Entscheidungen in Zelltodprozessen“

Das zentrale Forschungsanliegen des neuen SFB-TRR 353 „Regulation of cell death decisions“ ist daher, die molekularen Mechanismen, die dem Phänomen „regulierter Zelltod“ zugrunde liegen, besser zu verstehen. Wann und wie wird beispielsweise in der Zelle die Entscheidung getroffen, eines von mehreren möglichen Zelltodprogrammen einzuleiten? Trotz intensiver Forschung weist unser Verständnis dieser Vorgänge innerhalb komplexer Organismen derzeit noch erhebliche Lücken auf. Diese soll der neue SFB-TRR nun füllen. „Ein detailliertes Verständnis der Auslösung und der Regulierung des Zelltods ist zum Beispiel für die Entwicklung neuer Therapieansätze für die genannten und weitere Krankheiten unerlässlich“, so Thomas Brunner, Professor für Biochemische Pharmakologie am Fachbereich Biologie der Universität Konstanz und Sprecher des SFB-TRR 353.

Die Medizinische Fakultät der Universität Freiburg ist mit fünf wissenschaftlichen Teilprojekten, einem Service-Projekt und im integrierten Graduiertenkolleg beteiligt ist. Sprecherhochschule ist die Universität Konstanz, Standortsprecher in Freiburg ist Prof. Dr. Georg Häcker vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene.