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Forschungsdatenmanagement

Warum ist Forschungsdatenmanagement für jede*n Wissenschaftler*in wichtig?

Forschungsdatenmanagement wird für Wissenschaftler:innen und deren Studien immer wichtiger. Da unterschiedliche Akteure an den verschiedenen Schritten der Datengenerierung, -verarbeitung und -analyse beteiligt sein können, ist ein gutes Forschungsdatenmanagement notwendig, um einen effizienten Arbeitsablauf zu gewährleisten.

Was bedeutet Forschungsdatenmanagement?

Forschungsdatenmanagement umfasst alle organisatorischen Maßnahmen, die ergriffen werden, um qualitativ hochwertige Forschungsdaten zu gewinnen, zu verwalten und die aus den Daten gewonnenen Ergebnisse reproduzierbar vorzuhalten und ggf. bestehende Dokumentationspflichten zu erfüllen.

FAIR Prinzipien

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Das Forschungsdatenmanagement folgt im Idealfall den sogenannten "FAIR-Prinzipien" (Originalartikel, 2016). FAIR bedeutet kurz gesagt, dass Daten auffindbar sein müssen, dass es klare Regeln für die Verfügbarkeit gibt, dass die Daten mit anderen Daten im gleichen Umfeld vergleichbar sind und dass die Nutzungsbedingungen bekannt sind. Wichtig: FAIR bedeutet nicht OpenData, also die zwangsweise Veröffentlichung von Daten.

Um Forschungsdaten nach den FAIR-Prinzipien zu behandeln, ist es notwendig, beschreibende Informationen über die Daten (sog. Metadaten) zu erstellen, die eine Umsetzung der Prinzipien überhaupt erst ermöglichen.

FAIRe Forschungsdaten ermöglichen einen guten wissenschaftlichen Austausch und fördern die interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Archivierung

Ein wichtiger Aspekt des Forschungsdatenmanagements ist die langfristige Verfügbarkeit der in der Forschung
verwendeten Daten. Die gute wissenschaftliche Praxis empfiehlt eine Aufbewahrungsfrist von mindestens zehn Jahren vor, für bestimmte klinische Studien gelten Zeiträume von bis zu 30 Jahren. Hinweise, wie Daten archiviert werden sollten (Stichwort: Metadaten und Dateiformate), finden Sie z.B. beim Fachverband Nestor oder forschungsdaten.info.

Publikation

Die Veröffentlichung von Daten kann auf verschiedene Weise erfolgen: entweder als Supplement zu einer wissenschaftlichen Arbeit, in einem auf die Veröffentlichung von Daten spezialisierten Datenjournal oder in einem Datenrepositorium. Der Vorteil von Datenrepositorien ist, dass die Daten getrennt von einem Manuskript veröffentlicht werden können und somit auch allein zitierbar sind. Geeignete Repositorien können unter re3data.org oder fairsharing.org gefunden werden. Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bietet mit FreiDok plus und freidata (im Testbetrieb) zwei lokale institutionelle Repositorien an.

Vorgaben zum Umgang mit Forschungsdaten

Inzwischen verlangen praktisch alle Förderorganisationen bei der Beantragung von Drittmitteln eine Erklärung zum Datenmanagement. Viele Richtlinien sehen auch eine Veröffentlichung der Daten (soweit möglich) vor.

Beispiel: Vorgaben der DFG

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) konkretisiert die Anforderungen an den Umgang mit Forschungsdaten in Förderanträgen und wird diese auch bei der Begutachtung und Bewertung stärker berücksichtigen. Die Portalseite zu Forschungsdaten gibt einen Überblick über weitere Informationen (letztes Update 03/2022).

Konkret gibt es eine Checkliste mit Fragen, die Antragsteller berücksichtigen sollten. Auch wenn es in der Checkliste oder den begleitenden Dokumenten nicht explizit erwähnt wird: Aus den Antworten ergibt sich ein Datenmanagementplan.

Grundsätzlich sind Aufwendungen für das Forschungsdatenmanagement förderfähig, sofern die Aktivitäten nicht durch die Anforderungen zur Umsetzung guter wissenschaftlicher Praxis abgedeckt sind. Zuwendungsfähig können daher z.B. eine aufwändige zusätzliche Dokumentation der Daten vor einer Publikation, Publikationskosten für die Daten oder auch Zusammenführungen mit Drittquellen sein.

Beispiel: Vorgaben der EU

In Anträgen im Rahmen des EU-Rahmenprogramms Horizon Europe sind relative hohe Standards vorgegeben. Eine Guieline von OpenAire bietet eine Übersicht über RDM in Horizon Europe Proposals. Auf dem deutschen Portal von Horizont Europa (BMBF) sind die Vorgaben eher versteckt unter Querschnittsthemen zu Open Data zu finden.

Vorgaben des Standorts

Neben den Richtlinien von Förderorganisationen, wissenschaftlichen Verlagen oder Datenrepositorien, die erst im Nutzungsfall verbindlich werden, gibt es weitere Richtlinien, die generell für den Wissenschaftsbetrieb und den Standort verbindlich sind. Neben den forschungsdatenbezogenen Aspekten der Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis ist dies die Policy zum Umgang mit Forschungsdaten der Universität Freiburg (2022).

Wie unterstützen wir Sie?

Der Research Data Management Support der Medizinischen Fakultät (RDM Med) unterstützt Wissenschaftler:innen und Forschungsgruppen in allen Fragen des Forschungsdatenmanagements. Konkret umfasst das Angebot spezifische Beratungen zu RDM-Aspekten bei Projektanträgen, allgemeine Beratungen und Schulungen zu verschiedenen Aspekten des Forschungsdatenmanagements wie z.B. der Erstellung von Datenmanagementplänen, der Auswahl von Datenmanagementwerkzeugen, der Annotation von Metadaten und der Suche und Nutzung geeigneter Terminologien und Datenrepositorien.

Aufnahme im IMBI Serverraum.

Die RDM Med Gruppe versteht sich als Mittler im Bedarfsspektrum der Medizinischen Fakultät von der Vorklinik bis zu den klinischen Studien, den universitären und klinischen Netzwerken sowie den jeweils daraus resultierenden Anforderungen an IT-Sicherheit und Datenschutz. Dabei bieten wir projektbezogen eigene technische Dienstleistungen an, vermitteln aber auch je nach Anwendungsfall mit den lokalen Infrastrukturbetreibern.

So betreiben wir z.B. das elektronische Laborbuch elabFTW sowohl innerhalb des Kliniknetzes (mit Freigabe zur Informationsübernahme aus klinischen Informationssystemen) als auch im öffentlichen Netz der Universität.

Workshop “Introduction to REDCap”

Das IMBI/Abteilung Forschungsdatenmanagement und das Zentrum für Klinische Studien (ZKS) bieten einen Einführungsworkshop zu REDCap, einem Tool für Umfragen, das Management von klinischen Studien (nicht-AMG), Forschungsprojekten und Datenmanagement an. Der Kurs wird in hybrider Form angeboten und umfasst zwei Teile:

  • Das Selbstlernmodul mit Videos
  • Das "Live"-Seminar zur Gruppenarbeit an Projekten oder Übungen am 21.11.2023 um 16:30 Uhr.

Das Selbstlernmodul muss vor der Live-Sitzung absolviert werden. Danach können Sie sich über MedicAL für die Live-Sitzung anmelden.

In der Live-Sitzung können Sie wählen, ob Sie an einer Übungsaufgabe oder an Ihren eigenen Projekten arbeiten möchten.

Für den Workshop werden Ihnen REDCap-Testaccounts zur Verfügung gestellt, die ausschließlich zu Testzwecken verwendet werden dürfen. Die Zielgruppe für diesen Kurs sind wissenschaftliche Mitarbeiter und Doktoranden an der Universität oder Universitätsklinik. 

Zielpublikum: Alle Mitarbeiter, die REDCap in naher Zukunft einsetzen wollen.

Kurssprache: Englisch

Anmeldung und Zugang zum Kurs: über medicAL (Ilias) 

Alle wissenschaftlichen MitarbeiterInnen der Medizinischen Fakultät sollten über ihre universitären Zugangsdaten Zugang zu medicAL haben (dies ist nicht das LDAP des Universitätsklinikums). 

Sollte der Kurs ausgebucht sein, können Sie sich noch auf die Warteliste setzen lassen.

Kontaktieren Sie uns bei Problemen mit dem Login in medicAL oder bei weiteren Fragen: 

Kontakt

Falls Sie Unterstützung benötigen, besuchen Sie unsere Webseite oder schreiben eine .

Weitere Ansprechpartner am Standort

  • Das Zentrum Klinische Studien (ZKS) des Universitätsklinikums Freiburg bietet professionelle Unterstützung für das Datenmanagement klinischer Studien.
  • Die Research Data Management Group (RDMG) der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bietet Beratung zu RDM-Themen und den an der Universität nutzbaren Speichersystemen an.
  • Das Dezernat E-Science der Universitätsbibliothek Freiburg bietet Beratung im Bereich der Digital Humanities und der Freiburger Repositorien an.